Der Mann ist ein Phänomen. Er hat die Haare schön, und das seit Jahrzehnten. Ob Rod Stewart, pardon, Sir Rod Stewart – im Juni 2016 wurde er für seine Erfolge in der Musikbranche sowie seinen Einsatz für wohltätige Zwecke von Elisabeth II. als Knight Bachelor geadelt und darf seither den Zusatz Sir vor seinen Namen stellen – inzwischen eine Perücke trägt? Man weiß es nicht. Sein mal auf Sixtiesrock-Lässigkeit, mal auf Vorstadt-Proll getrimmter Vokuhila hat die Jahrzehnte jedenfalls ebenso überdauert wie seine Karriere. Beide stellen in der modernen Welt Gegebenheiten dar – Tatsachen, denen man Rechnung zu tragen hat. Die Dinge verändern sich, Moden und Stars kommen und gehen, aber Stewart, seine Haare und seine markante Krächzstimme bleiben, auch wenn letztere inzwischen etwas schwächer klingt. Der verhinderte britische Profikicker und leidenschaftliche Modelleisenbahner hat in den 1960ern als nicht eben handzahmer Rock'n'Roller begonnen, später aber zwischen Songbook-Standards und Weihnachtsalben nichts ausgelassen. Und er ist ungebrochen geschäftstüchtig: Nannte er seine letzte Tour "One Last Time", so dreht er nun unter dem Motto "One More Time" eine weitere Ehrenrunde.