Nein, es besteht kein Verwandtschaftsverhältnis zum Wiener Dompfarrer. Faber heißt so, weil ihn „Homo Faber” von Max Frisch geflasht hat. Bürgerlich hört er auf den Namen Julian Pollina und stammt aus einer musikalischen Familie. Sein Vater ist der aus Palermo stammende Schweizer Cantautore Pippo Pollina, auch auf heimischen Bühnen ein häufiger Gast. Seine Schwester Madlaina ist eine Hälfte des hierzulande ebenfalls nicht mehr ganz unbekannten Folkpop-Duos Steiner & Madlaina. 2017 veröffentlichte er sein vielbeachtetes Debüt „Sei ein Faber im Wind”. Der Titel drückt es aus: Der dem Liedermachertum zuneigende Musiker ist ein Freigeist. Ergänzen ließe sich: Er will nicht nur unterhalten, seine Platten treten mit Kunstanspruch auf; und auch gegen Provokation hat Faber nichts. In „Das Boot ist voll” wurde ihm die Stelle ”Nimm ihn in den Volksmund, blond, blöd, blau und rein” als Vergewaltigungsfantasie gegen Nazis ausgelegt. Er hat die Passage daraufhin umgeschrieben und sich entschuldigt. Stillstand ist seine Sache nicht. Nach zwei Soloalben produzierte er 2020 mit Sophie Hunger und Dino Brandão als Brandão Faber Hunger das Album „Ich liebe dich” mit Mundartliedern. Seine letzte eigene EP heißt „Gefällt euch Faber so besser?”.