Austropop mit queer-migrantischem Hintergrund? Ja, warum denn nicht, wir haben schließlich nicht mehr 1972. Offenkundig von Voodoo Jürgens inspiriert, erzählt der Wiener Musiker Pete Prison IV als Vereter Geschichten in Songform, halb Chanson, halb Dialektlied aus verrauchten Hinterzimmern. Um Alltagsrassismus geht es da, um Mobbing oder um Identitätsfragen. Eine dreiköpfige Band, Die Woarmen Semmeln, begleitet ökonomisch, und bei aller Melancholie haben die Lieder auch noch Schmäh. "Ihr seit alle", im Frühjahr beim Wiener Indielabel Unrecords erschienen, zählt zu den hörenswertesten österreichischen Popplatten 2025.